Glasschmalz

Wie kommt die Asche in die Flasche? Als Glasschmalz!

Der Meeresspargel Salicornia trägt seit Jahrhunderten den ungewöhnlichen Beinamen “Glasschmalz” (gelegentlich auch “Glasschmelz“). Diese Bezeichnung rührt daher, dass die Asche des Quellers früher als seltener und begehrter Rohstoff bei der Glasherstellung diente. Aufgrund des sehr hohen Mineralstoffanteils der Pflanze, hier v.a. des Kaliums, konnte die Asche gut als Soda-Ersatz verwendet werden. Als Zuschlagstoff unter die heisse Glasmasse gemischt, liess sich durch die Asche der Schmelzpunkt herabsetzen. Dadurch wurde die Fliessfähigkeit der Glasschmelze verbessert.

Bereits im 14. Jahrhundert liessen sich Glasmanufakturen gezielt an der französischen Atlantikküste nieder, um Zugriff auf die grossen Queller Bestände zu haben. Aber nicht nur in der Glasherstellung wurde die Salicorne eingesetzt, die Asche wurde ebenfalls als Soda auch von den Handwerkern in Seifensiedereien verwendet.